Imaginative Psychotherapie

„Ich schließe meine Augen um zu sehen“
     Paul Gauguin

Die Sprache unsere Seele drückt sich in Bildern aus. Sie sind als Erinnerungen und Emotionen auf verschiedenste Weise in unserem Unbewussten gespeichert. In einem geführten Entspannungszustand zeigen sich die „Landschaften der Seele“ - innere Bilder - welche unsere unbewussten Prozesse widerspiegeln.

Mit Hilfe der Imaginativen Psychotherapie (lat. imagine = sich vorstellen)  können diese emotional besetzten Bilder erlebbar gemacht und bearbeitet werden. Dies kann - im Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren - oft schon nach wenigen Sitzungen zu enormen positiven Veränderungen führen.

Die Imaginative Psychotherapie – auch Katathymes Bilderleben genannt - ist eine anerkannte, tiefenpsychologisch fundierte Therapieform und wurde 1955 von Hanscarl Leuner entwickelt.

Sie hilft Lösungen für aktuelle, aber auch unbewusste Konflikte und Probleme zu finden, unterstützt die Entfaltung kreativer Fähigkeiten, entwickelt Mut, Optimismus, Selbstvertrauen und stärkt Ihr Selbstbewusstsein.

Die Wirkungsweise der Katathym-Imaginativen Psychotherapie kann auf vier Ebenen beschrieben werden:

  1. Ich Stärkung:
    Imaginationen haben eine beruhigende, seelisch entlastende Wirkung. Der Körper entspannt sich und gelangt zur Ruhe. In dieser Phase kann er sich mit stärkenden inneren Kräften verbinden, welche die Selbstheilungskräfte der Psyche anregen.

  2. Regression:
    Der Klient taucht in frühere Erfahrungen ein. Gefühle aus einer anderen Zeit können wieder erlebt und im Nachgespräch neu bewertet werden. Es geht darum, alte Themen und Verhaltensmuster zu erkennen und dort zu wandeln, wo sie hinderlich sind oder blockieren.

  3. Konfrontation:
    Im inneren Bild zeigen sich oft ungelöste Lebensthemen und werden in symbolischer Form sichtbar. Die Konfrontation mit diesen Themen begünstigt die Suche nach Lösungen. Sie konfrontieren sich so lange mit der Situation, bis ein Lösungsansatz gefunden wird.

  4. Distanzierung:
    In problematischen Situationen oder unter Druck verliert man leicht den Überblick. Der Blick aus der Vogelperspektive verhilft z. B. zu mehr „Übersicht“. Zusammenhänge und Verstrickungen werden besser erkannt und ermöglicht es dem Klienten das Problem aus einer anderen Sichtweise anzugehen. So können schwierige Situationen neu bewertet und Lösungsansätze gefunden werden.